Samstag, 25. Juni 2011

Testbericht: KFZ Kamera Dolus 6000

Bei der Auto Kamera Dolus 6000 handelt es sich um ein Gerät aus dem Mittelklassebereich. Die Kamera ist kaum größer als eine Zigarettenschachtel, weist aber einen großen Funktionsumfang auf, der seinesgleichen sucht.

Die Kamera wird ähnlich einem portablen Navigationsgerät mit Saugnäpfen an der Forntscheibe befestigt. Am besten positioniert man die Kamera über oder neben dem Rückspiegel. Diese stelle gewährleistet die beste Sicht für die beiden Kameras und das Gerät fällt dort auch am wenigsten auf. Es fügt sich dezent in das Gesamtbild ein.

Zunächst sollen aber kurz die wichtigsten technischen Daten der Kamera stichwortartig zusammengefasst werden:

  • 1 Front-Kamera (640x480), 120 Grad Blickwinkel
  • 1 Innenraum-Kamera (640x480), 170 Grad Blickwinkel
  • GPS-Modul (Aufzeichnung von Geschwindigkeit und Route)
  • G-Sensor (Aufzeichnung von Erschütterrungen, etc)
  • 4 starke Infrarot-LEDs zur Aufzeichung bei Dunkelheit
  • 2 Anschlüsse für die Stromversorgung (seitlich und an der Vorderseite)
  • Aufzeichnung auf MicroSD Karte
  • Stromversorgung über Zigarettenanzünder (Kabel enthalten)
  • Preis circa 300,- Euro

Die Montage der Dolus 6000 ist denkbar einfach. Sie wird mittels Saugnäpfen an der Frontscheibe befestigt. Das mitgelieferte Stromkabel ist ausreichend lang dimensioniert. Es kann also problemlos in jedem Auto verlegt werden. Bei meinem Test habe ich das die Kamera über dem inneren Rückspiegel angebracht und das Kabel oben am Dachhimmel entlang bis zur Seite, dann nach unten und unsichtbar unter dem Armaturenbrett im Fußraum entlang zum Zigarettenanzünder verlegt. Dies hat keine fünf Minuten gedauert.

Wird der Motor gestartet, schaltet sich die Dolus 6000 automatisch ein und die Blackbox beginnt mit der Aufnahme. An der Innenraumseite des Gerätes sind zwei LEDs angebracht. Die LED "Record" fängt dezent an zu blinken, wenn die Kameras mit der Aufnahme beginnen. Die LED "GPS" blinkt zunächst während der GPS-Sensor das GPS-Signal sucht. Sobald er es gefunden hat (was in der Regel nur wenige Sekunden dauert), leuchtet die LED konstant. Die Frontkamera zeichnet das Geschehen auf der Straße auf, während die Innenraumkamera den Innenraum überwacht und dabei auch die Seiten- und die Heckscheibe erfasst. Beide Videos werden auf der eingelegten MicroSD Karte aufgezeichnet. Dabei kommt das sog. Loopverfahren zum Einsatz. Ist der Speicherplatz der Karte erreicht, wird einfach die älteste Aufnahme überschrieben. So ist sichergestellt, dass das Gerät immer einsatzbereit ist und jede Fahrt aufgezeichnet wird.
Neben den beiden Videos wird auch das GPS-Signal und das Signal des G-Sensors aufgezeichnet. Mit der mitgelieferten Software kann man sich die Fahrt dann mit allen aufgezeichneten Daten kompakt auf einen Blick ansehen. Dabei werden die beiden Videos der Front- und der Innenraumkamera, die gefahrene Geschwindigkeit, die Himmelsrichtung, die Daten des G-Sensors und die gefahrene Route auf Google-Maps angezeigt.

Die Videos lassen sich auch einzeln als AVI-Datei exportieren und können so mit jeder beliebigen Software verwendet werden (zB mit VLC oder Windows Media Player). Die Dolus 6000 kann auch mit einem Passwort geschützt werden. Die Daten werden dann verschlüsselt auf der MicroSD Karte aufgezeichnet. Um sich die Aufzeichnungen ansehen zu können, muss man dann erst das Passwort eingeben. So schützt man sich davor, dass Unbefugte oder die Polizei die Dateien gegen den eigenen Willen auswerten können. In ihrer Grundeinstellung zeichnet die Kamera auch über ein eingebautes Mikrofon die Geräusche im Innenraum des Fahrzeuges auf. Die Tonqualität ist sehr gut, Gespräche sind deutlich zu verstehen. Bei Dunkelheit werden die eingebauten Infrarot-LEDs aktiviert, die den Innenraum beleuchten. So ist auch bei Nacht gewährleistet, dass das Geschehen im Innenraum aufgezeichnet wird. Das Infrarotlicht ist für das menschliche Auge nicht sichtbar. Es besteht darüberhinaus die Möglichkeit, die Innenraumkamera oder die Tonaufzeichnung zu deaktivieren.

Fazit: Die Dolus 6000 ist ihr Geld absolut wert! Deshalb kann an dieser Stelle eine klare Kaufempfehlung für diese Kamera ausgesprochen werden. Kommt es beispielsweise zu einem Unfall (PKW-Kollision, Wildunfall, Kollision mit Fußgängern, Radfahrern, etc) oder zu einer anderen gefährlichen Situation (Nötigung, Vorfahrtsverletzung, etc), hat man immer ein probates Beweismittel zur Hand. Durch die Innenraumüberwachung dürfte die Kamera auch interessant für Taxifahrer sein, falls sie überfallen wurden oder Kunden die Zeche prellen. Die wichtigsten Dinge, die man zur Dolus 6000 wissen sollte, sind hier nochmal in einem kurzen Video zusammengefasst:

Donnerstag, 12. Mai 2011

Rettungsgasse auf der Autobahn

Hier ein anschauliches Video über eine Fahrt mit der Feuerwehr zu einer Unfallstelle auf der Autobahn. Wie auf dem Video gut zu erkennen ist, ist die sogenannte Rettungsgasse auf dreispurigen Autobahnen zwischen der mittleren und der linken Spur zu bilden.

Samstag, 7. Mai 2011

Der Blickwinkel macht den Unterschied

Wenn Sie mit dem Gedanken spielen, Ihr Auto nachträglich mit einer portablen Kamera auszurüsten, sollten Sie darauf achten, dass die von Ihnen in die engere Auswahl genommene Kamera einen ausreichend großen Kamerablickwinkel besitzt. Denn nur mit einem ausreichend großen Sichtfeld kann das Geschehen auf der Straße von der Kameralinse hinreichend erfasst werden. Um ein optimales Sichtfeld zu haben, sollte die Kameralinse einen Blickwinkel von 120 bis 170 Grad besitzen. Kameras mit einem Blickwinkel von unter 120 Grad kann ich nicht empfehlen, da sie die Fläche links und rechts der Fahrspur nicht mehr ausreichend abdecken.

Um das Problem mit einem zu geringen Blickwinkel zu veranschaulichen, sehen Sie hier zwei Standbilder. Das erste Standbild wurde einem Video entnommen, dass mit der Kamera "CarCamOne V2" aufgenommen wurde. Das Auto stand dabei exakt an der weißen Haltelinie vor der roten Ampel. Der genaue Blickwinkel dieser Kamera ist mir nicht bekannt, nicht einmal der Punkt "Technische Details" der Bedienungsanleitung gab mir Auskunft über den Blickwinkel der eingebauten Linse der CarCamOne V2. Ihr Blickwinkel liegt jedoch definitiv unter 120 Grad. Die Kamera selbst war für die Aufnahme auf dem Armaturenbrett befestigt.


Das zweite Standbild wurde mit der Kamera "DVR10048" aufgenommen, die einen Blickwinkel von genau 120 Grad besitzt. Wie man deutlich sehen kann,  deckt diese Kamera einen viel größeren Bereich ab, obwohl das Fahrzeug an exakt der gleichen Haltelinie vor der roten Ampel steht, wie bei der Aufnahme der CarCameOne. Die DVR10048 erfasst auch einen größeren Bereich seitlich des Fahrzeuges, was besonders dann relevant ist, wenn es zu Kollisionen mit seitlich kreuzenden Fahrzeugen, Radfahrern oder Fußgängern kommt.


Informieren Sie sich also vor dem Kauf unbedingt über den genauen Blickwinkel der Kamera und achten Sie darauf, dass dieser Winkel nicht unter 120 Grad liegt. Lassen Sie besser die Finger von Kameras, deren Blickwinkel kleiner ist als 120 Grad bzw. über deren Blickwinkel Sie sich nicht informieren können, weil der Hersteller / Verkäufer dazu keinerlei Angaben macht.

Auf diesem Video hier ist nochmal deutlich veranschaulicht, warum man in jedem Fall zur 120-Grad-Linse greifen sollte:

Samstag, 23. April 2011

Was für eine Kamera soll ich mir kaufen?

Sie überlegen gerade, ob Sie sich eine Kamera ins Auto hängen sollen, wissen aber nicht, wie sowas genau funktioniert, was es kostet und worauf man beim Kauf einer Onboard-Kamera achten sollte? Dann sind Sie hier genau richtig. Mit diesem Blogbeitrag möchte ich Ihnen einen ersten Einblick in die Materie ermöglichen.

Ich werde Ihnen in diesem Beitrag hier zwar keine konkrete Kaufempfehlung geben, jedoch werden Sie nach dem Lesen des Artikels ungefähr wissen, in welche Richtung die Reise geht und was Sie an Geld ausgeben müssen. Die Gründe, weshalb man sein Auto mit einer oder gar mit mehreren Kameras ausstatten will, sind vielfältig. Da ist zum einen der Oldtimer-Fan, der einfach nur gerne die gefahrene landschaftlich reizvolle Route aufzeichnen will. Dann gibt es den berufsbedingten Vielfahrer, der ständig auf den Autobahnen unserer Republik unterwegs ist. Er hat die Nase voll davon, regelmäßig von Mittelspurschleichern und Überholspurblockieren zu Unrecht wegen Nötigung angezeigt zu werden, nur weil er seine Überholabsicht schon von weitem (erlaubterweise) per Lichthupe angezeigt hat, ohne dabei dicht aufzufahren. Dem Durchschnittsfahrer geht es vor allem darum, für den Fall eines Unfalles abgesichert zu sein und ein probates Beweismittel zur Hand zu haben.

Für jedes dieser Bedürfnisse gibt es auf dem Markt auch die entsprechende Kamera. So vielfältig wie das Angebot sind auch die Preisklassen. Es gibt die klassischen Billigheimer, die bereits ab 40,- Euro zu bekommen sind. Hier herrscht im Preisbereich bis um die 150,- Euro ein Überangebot an diversen Modellen. Der Großteil davon könnte jedoch als Schrott gleich wieder dahin verschifft werden, wo er herkam. Denn viele dieser vermeintlichen Schnäppchen sind nicht einmal die 50,- Euro wert, die man dafür hinlegen muss. Das mittlere Preissegment wiederum ist was die Auswahl anbelangt recht spärlich ausgestattet. Im Preisbereich zwischen 200,- und 350,- Euro gibt es lediglich eine Handvoll Kameras, die jedoch in der Regel überzeugen was die Ausstattung und das Preis-/Leistungsverhältnis anbelangt. Die Billig- und die Mittelklassekameras haben eine Gemeinsamkeit: bei ihnen handelt es sich in aller Regel um Geräte zur nachträglich Ausrüstung des Kraftfahrzeugs. Diese Kameras werden ähnlich wie Navigationsgeräte mit Saugnäpfen, mit Klemm- oder Klettverschlüssen oder mit Klebevorrichtungen auf dem Armaturenbrett oder der Windschutzscheibe angebracht. Das mag sich zwar primitiv anhören, erfüllt aber wie bei den Portablen Navigationsgeräten vollkommen seinen Zweck. Vor allem schafft es auch wirklich jeder selbst, diese Kameras im Auto anzubringen. Auch die Verkabelung stellt kein Problem dar, da diese Kameras durchweg am Zigarettenanzünder angeschlossen werden. Die Auflösung der meisten Kameras liegt bei 640x480 Pixeln, was vollkommen ausreichend ist. Eine geringere Auflösung sollte es aber in keinem Fall sein.

Preislich anders sieht es dagegen im Oberklassebereich aus. Hier bekommt man unter 400,- Euro noch nicht einmal die reine Videoaufzeichnungseinheit. Dazu braucht man dann in jedem Falle mindestens eine adäquate Kamera, die es ebenfalls nicht unter 100,- Euro gibt. Bei den Profilösungen handelt es sich um sogenannte Einbaulösungen, die fest im Fahrzeug installiert werden möchten. Da diese Geräte mit der Elektronik des Fahrzeuges fest verkabelt werden müssen, muss man schon technisch einigermaßen versiert sein oder die Montage einem Fachbetrieb überlassen - was weitere Kosten verursacht. Da diese Profianlagen in der Regel mit zwei bis vier Kameras ausgestattet sind, summieren sich die Anschaffungskosten samt Einbau schnell einmal auf 1.500,- Euro und mehr.

Nun möchte ich die drei genannten Preisbereiche hinsichtlich des durchschnittlichen Funktionsumfanges erläutern.

1. Die Billigkameras (Preisbereich 50,- bis 150,- Euro)

Im Einsteigerbereich gibt es wie bereits erwähnt, eine fast unüberschaubare Anzahl von Onboard-Kameras. Sie alle haben zumindest eine Eigenschaft: sie nehmen ein Video und meist auch noch Ton auf. Aber das haben Sie als potentieller Kunde auch bestimmt nich anders erwartet. Die Billigkameras sind in der Regel recht klein. Zwar ist der Platzbedarf auf dem Armaturenbrett oder der Frontscheibe so durchweg minimal, jedoch kann bekanntermaßen in einem größeren Gehäuse auch mehr Technik stecken, als in einem kleinen. In der Regel wird in die Kamera eine Speicherkarte (überwiegend SD-Karten) gesteckt, auf der dann die Aufnahmen gespeichert werden. Die Standard-Auflösung bei den Billigheimern beträgt wie auch bei den Kameras des Mittelpreissegments im Regelfall 640x480 Pixel. Lassen sie sich nicht in die Irre führen, wenn sie eine Kamera für 50,- Euro mit angeblicher HD-Auflösung angeboten bekommen (zB mit 720p oder gar 1280p). Sie können davon ausgehen, dass die meisten dieser Angebote keine echte HD-Auflösung besitzen, sondern eine interpolierte Auflösung. Es wird also ein mit 640p aufgenommenes Bild einfach auf 1280p vergrößert. Die Qualität ist entsprechend bescheiden. Mit 640 Pixeln erzielen sie aber schon gute Ergebnisse, weshalb es nicht unbedingt HD sein muss. Achten Sie auf jeden Fall auf den Blickwinkel der Kamera. Dieser sollte mindestens 120 Grad betragen. Lesen Sie mehr dazu in diesem Beitrag zum Thema Kamerablickwinkel.

Manche der Billigkameras müssen bei jeder Fahrt von Hand eingeschaltet werden, während die etwas fortschrittlicheren Modelle mit der Aufzeichnung beginnen, sobald die Zündung betätigt wird. Die Aufnahme wird dann auch automatisch wieder beendet, wenn der Motor abgeschaltet wird. Unterschiede gibt es in der Art der Aufzeichnung. Die ganz einfachen Modelle nehmen solange auf, bis das eingelegte Speichermedium voll ist. Dann muss die Speicherkarte erst wieder von Hand formatiert werden, damit eine weitere Aufnahme erfolgen kann. Die etwas besseren Modelle unter den Billigkameras unterstützen das sogenannte Loop-Verfahren, zu Deutsch: Endlosschleife. Ist die Speicherkarte voll, wird einfach die älteste Aufnahme überschrieben. So spart man sich das ständige Löschen alter Fahrtaufnahmen von Hand.

2. Die Mittelklasse unter den Onboard-Kameras (Preisbereich 200,- bis 350,- Euro)

Im Gegensatz zu den billigen (ich schreibe hier bewusst nicht: "günstigen") Kameras glänzen die Kameras der Mittelklasse mit einem deutlich größeren Funktionsumfang. Diese Kameras haben zusätzlich noch einen GPS-Empfänger und einen sogenannten G-Sensor eingebaut. Neben dem durch die Kamera aufgezeichneten Straßengeschehen erfolgt auch die Aufzeichnung der GPS-Koordinaten, der gefahrenen Geschwindigkeit sowie dem Brems- und Beschleunigungsverhalten. Den Kameras liegt eine spezielle Software bei, mit der die Aufnahmen am PC ausgewertet werden können. So kann man sich beispielsweise synchron zum Video der Fahrt den genauen Verlauf der gefahrenen Route auf einer eingeblendeten Landkarte anzeigen lassen. Eingeblendet werden die Geschwindigkeit sowie die auf das Auto wirkenden G-Kräfte. Alle dieser Kameras unterstützen das Loop-Verfahren. Erkennt der G-Sensor der Kamera während der Fahrt eine starke Bremsung, wird die aktuelle Videoaufnahme mit einem Schreibschutz versehen, der verhindert, dass die Aufnahme im Rahmen des Loop-Verfahrens überschrieben werden kann. Die Empfindlichkeit des G-Sensors kann mit dem mitgelieferten Programm auf die persönlichen Bedürfnisse abgestimmt werden. Die Kameraauflösung liegt auch bei diesen Kameras in der Regelbei 640x480 Pixeln. HD-Kameras mit diesem Funktionsumfang sind noch rar und auch entsprechend teurer. Die Auflösung von 640p ist aber so gut, dass die Aufnahmen ohne Einschränkungen als Beweis vor Gericht verwendet werden können.

Ein weiteres Feature der Kameras des mittleren Segmentes ist die Möglichkeit, dass die Aufnahmen auf der Kamera passwortverschlüsselt abgespeichert werden. Dritte können die auf der Speicherkarte befindlichen Aufnahmen dann nicht ohne Kenntnis des Passwortes einsehen. Dies ist besonders dann von Vorteil, wenn man beispielsweise versehentlich eine rote Ampel überfahren hat oder auf der Autobahn mal wieder zu dicht aufgefahren ist. Da kann die Polizei gerne die eingelegte Speicherkarte konfiszieren - nützen wird es ihr nichts. Zur Heraushabe des Passwortes ist man als Beschuldigter auch nicht verpflichtet.

Im Mittelpreissegment gibt es darüberhinaus Kameras, die neben den bereits geschilderten Funktionen noch eine weitere wesentliche Funktion besitzen: sie haben eine zweite Kamera eingebaut, die nicht nach vorne zeigt, sondern nach hinten und so das Geschehen im Wageninneren aufzeichnet. Es besteht grundsätzlich die Möglichkeit, diese Kamera zu deaktivieren. Jedoch sollte man sie immer neben der Hauptkamera eingeschaltet lassen, da sie aufgrund des erhöhten Blickwinkels auch das Geschehen links und rechts neben dem Fahrzeug durch die Seitenscheiben erfasst. So lässt sich beispielsweise bei einer Kollision durch Spurwechsel auf der Autobahn leicht der Nachweis erbringen, dass man selbst vorschriftsmäßig den Schulterblick gemacht hat.

Die Creme de la Creme dieser Kameras ist zusätzlich noch mit Infrarot-LEDs ausgestattet, die bei Dunkelheit das Wageninnere beleuchten. Da Infrarotlich für das menschliche Auge nicht sichtbar ist, wird der Fahrer hierdurch auch nicht geblendet oder sonst beeinträchtigt. Die Videos beider Kameras kann man sich dann am PC entweder synchron anschauen oder jedes Video für sich widergeben. So kann man beispielsweise das Video der Frontkamera an die Polizei weitergeben, während man das gleichzeitig aufgenommene Video des Fahrgastraumes einbehält. Die Postion der Kameras auf den beiden Bildern links ist deshalb so ungünstig gewählt, da der Fahrer nicht erkannt werden wollte. Hängt man die Kamer etwas unter den Rückspiegel oder befestigt sie auf dem Armaturenbrett, wird der gesamte Innenraum gut erfasst.

3. Die Profigeräte (Preisbereich ab 500,- Euro aufwärts)

Im Profibereich gibt es im Gegensatz zum Mittelklassebereich wieder eine größere Auswahl an Modellen. Hier gibt es jedoch keine klassischen Kompaktlösungen wie im Billig- und Mittelklassesegment. Man muss hier das System den eigenen Anforderungen anpassen und einzeln zusammenstellen. Zunächst benötigt man die sogenannte Blackbox. Dieses ist das Herzstück der Anlage und wird ähnlich einer Hifi-Endstufe im Wagen fest verbaut. In die Blackbox wird dann entweder eine Festplatte beliebiger Größe eingesetzt oder es werden Speicherkarten (SD- oder CF-Karten) verwendet. Die Blackbox wird dann zunächst mit der Bordelektronik des Fahrzeugs verkknüpft. Anschließend werden die einzelnen Kameras angeschlossen. Teure Geräte unterstützen den Anschluss von bis zu 16 Kameras, die im und um das Fahrzeug verteilt werden. Ein PKW wird idealerweise mit 4 Kameras ausgestattet. Eine vorne unter dem Kühlergrill, eine im Wagen mit Blick durch die Frontscheibe, eine weitere im Wageninneren, welche die Fahrerkabine und die Seitenscheiben aufnimmt und eine Kamera mit Blick durch die Heckscheibe. Die Funktionsweise entspricht grundsätzlich den Geräten der Mittelklasse. Bessere Blackboxen lassen sich sogar mit einer Handy-SIM-Karte bestücken und ermöglichen so den Fernabruf von Bild- und Fahrtdaten, insbesondere die GPS-Bestimmung, per UMTS. Diese Funktion wird überwiegend von Speditionen oder Sicherheitsdiensten verwendet, stehen aber theoretisch jedem Privatmann zur Verfügung, der sich solch ein Gerät leisten kann und will. Hier gilt natürlich der Grundsatz: je besser die Ausstattung, desto höher der Preis. Da kommen schnell einmal 2.000,- Euro und mehr zusammen.

4. Fazit

Wer lediglich ab und an die gefahrene Strecke filmen möchte, ist mit den Billigkameras grundsätzlich gut bedient. Allerdings sollte man nicht Hals über Kopf die nächstbeste dieser Kameras erwerben, sondern sich vor dem Kauf eingehend mit den im Internet verfügbaren Testberichten auseinandersetzen. Denn wie man diversen Testberichten zu Billigkameras entnehmen kann, hat sich in diesem Segment schon so manche Kamera als absoluter Schrott dargestellt. Da wäre es dann ärgerlich, schlechtem Geld gutes hinterher werfen zu müssen. Auch sollte man darauf achten, dass die Kamer über den Mini-USB Port mit Strom versorgt wird. Es gibt Modelle, bei denen das Stromkabel an einer extra Buchse (in der Regel ein runder Stecker) angeschlossen wird. Hier hat man schnell Probleme, wenn man das Kabel verlängern möchte oder das Netzteil kaputt geht. Mini-USB Kabel sind dagegen problemlos beschaffbar.

Wer als Vielfahrer regelmäßig und oft mit seinem Fahrzeug auf der Straße unterwegs ist, sollte ohne schlechtes Gewissen zu den Geräten der Mittelklasse greifen. Die 100,- bis 200,- Euro mehr können sich schnell bezahlt machen und sind gut investiert. Denn je mehr Daten von einer solchen Kamera aufgezeichnet werden, desto höher ist ihre Beweiskraft wenn es einmal darauf ankommt. Kann beispielsweise bei einem einfachen Zusammenstoß auf einem Parkplatz mangels Zeugen nicht geklärt werden, wer nun genau in den anderen gefahren ist, steht Aussage gegen Aussage. Die Gerichte können es sich dann recht einfach machen und eine 50:50 Haftungsquote festlegen. Das ist ärgerlich für den, der gerade nicht am Unfall schuld war.

Auch im täglichen Kampf gegen Mittelspurschleicher und Überholspurblockierer auf der Autobahn ist eine Onboard-Kamera der Mittelklasse ein sichere Unterstützung. Denn was viele nicht wissen: der Schnellere darf den Schleichenden mit Lichtzeichen oder Hupe darauf aufmerksam machen, dass er überholen möchte. Dies stellt gerade nicht, wie von vielen vermutet, eine strafbare Nötigung dar. Eine Nötigung ist erst dann begangen, wenn zusätzlich noch ein beharrliches dichtes Auffahren hinzukommt. Hält der Schnellere also ausreichend Abstand zum Vordermann ein, darf er seine Überholabsicht auf der Autobahn unproblematisch mittels Lichthupe anzeigen. Das Problem hierbei ist, dass sich mancher Überholspurblockierer oder Mittelspurschleicher von der Lichthupe genötigt fühlt, obwohl gar keine Nötigung vorliegt. Da wird dann schonmal aus Protest kräftig auf die Bremse getreten, um den Hintermann zu erschrecken. Das wiederum stellt aber eine strafbare Nötigung dar und ist dann gut auf dem Video der Onboard-Kamera zu sehen.

Manch ein Überholspurblockierer ist auch schon direkt zur nächsten Polizeiwache gefahren, nachdem man ihm von hinten die Lichthupe gezeigt hat. Da wird dann vorschnell eine ungerechtfertigte Anzeige wegen Nötigung erstattet. Der aufnehmende Polizist wird dann natürlich auch fragen, ob der Hintermann zusätzlich zum Betätigen der Lichthupe dicht aufgefahren sei. Dreimal dürfen Sie raten, was der vermeintlich Genötigte dann felsenfest behaupten wird. Tante Erna auf dem Beifahrersitz hat es schließlich auch gesehen. Hat man da selbst keinen Zeugen im Wagen, sieht es schnell schlecht für einen selbst aus. Der Videobeweis schafft hier Abhilfe. Zwar sind die Geräte im Regelfall nicht geeicht, jedoch kann ein Sachverständiger anhand der Daten problemlos hochrechnen, ob der erforderliche Abstand tatsächlich nicht eingehalten wurde. Anforderungen an entlastende Beweise sind nicht so hoch, wie an belastende.

Ein Vorteil der Mittelklassekameras gegenüber den festinstallierten Blackboxen ist die Möglichkeit, die Kamera mit wenigen Handgriffen abzumontieren und in ein anderes Fahrzeug einzusetzen. Die professionellen Blackboxen werden aufgrund des hohen Anschaffungspreises sowieso nur für Personen in Frage kommen, die sich mal eben eine Kamera für 1.500,- Euro leisten können oder die eine solche Ausstattung beruflich unbedingt brauchen. Meine Empfehlung für eine Kamera im Dauereinsatz geht also klar an die Modelle der Mittelklasse.

Ich hoffe, ich konnte Ihnen mit dem Artikel schon mal einen ersten Überblick über die Möglichkeiten geben, die Sie haben, Ihr Fahrzeug mit einer Kamera auszustatten. Hier im Blog werden in unregelmäßigen Abständen Kameras aus den unterschiedlichen Preisklassen vorgestellt. So können Sie sich bei Bedarf hier auch Informationen zu konkreten Kameras besorgen. Falls Sie Fragen haben, können Sie diese ohne sich dafür anmelden zu müssen unter jedem Artikel posten.

Freitag, 22. April 2011

Onboard-Kamera filmt Tsunami in Japan

Auch Onboard-Kameras im Auto haben die verheerende Tsunami-Flutwelle im März 2011 in Japan aufgenommen und geben so einen Einblick in eine ungewöhnliche Perspektive der Katastrophe.



Montag, 28. Februar 2011

Diverse Unfälle

In diesem Video sind wieder eine Vielzahl von Unfällen und Beinahe-Kollisionen zusammengetragen worden, bei denen die Schuldfrage dank der im Fahrzeug eingebauten Kamera problemlos geklärt werden kann.